„Nicht zu genügen. Zu scheitern. Die Kontrolle zu verlieren. Keinen Job zu finden. Keinen Platz in der Gesellschaft. Keinen Verlag. Die Hoffnung zu verlieren. Die Träume zerplatzen zu sehen. Alleine zu bleiben. Alleine zu sein. Einsam zu sein. Zu versagen. Vor der Dunkelheit. Vor dem Tod. Selbstständig zu werden. Nicht selbstständig zu werden. Zu sterben. Nicht mein Leben zu leben. Für immer allein einzuschlafen und aufzuwachen. Schlechter zu sein als alle anderen. Zu schlecht zu sein. Zu gut zu sein. Einen Grammatikfehler zu machen. An den falschen Stellen zu lachen. Ausgeschlossen zu werden. Nein zu sagen. Ja zu sagen. Nicht mehr träumen zu können. Niemals Vater zu werden. Jemand Fremden anzusprechen. Ein Haustier umzubringen, auf das ich aufpassen sollte. Von einem Auto überfahren zu werden. Zu verlieren. Zu gewinnen. Auf dem falschen Weg zu sein. Meine Fantasie zu verlieren. Nicht mehr schreiben zu können. Verletzt zu werden. Vor Ratten und bellenden Hunden. Zur richtigen Zeit am falschen Ort zu sein. Auf der Zielgerade zu stolpern. Jemand Fremden anzurufen. Lob anzunehmen. Ein Geheimnis zu verraten. Jemanden zu verlieren. Etwas falsch zu machen. Das Deo zu vergessen. Zu dumm zu sein. Zu feig zu sein. Jemanden zu küssen. Den richtigen Moment versäumt zu haben. Niemals den einen Menschen zu treffen. Falsch zu liegen. Nur zu träumen. Alles zu vergessen. Nie mehr zu vergessen. Zu dick zu werden. Die falschen Worte zu finden. Zu fallen. Nie mehr das Meer zu sehen. Und zu enttäuschen.“
„Was?“
„Du hast mich doch gefragt, wovor ich Angst habe.“
Bildquelle: Bestimmte Rechte vorbehalten von Minette Layne
Gut aufgeschrieben. Und wenn du von all diesen Extrema einen sinnvollen Mittelwert bildest, dann kommst du wahrscheinlich ganz gut hin.
Ich glaube, viele dieser Ängste sind gar nicht so extrem.