Trevor wurde während der Zeit der Apartheid in Südafrika als farbiges Kind geboren. Sein Vater ist ein weißer Schweizer, seine Mutter eine schwarze Xhosa – ihre Verbindung ist ein Verbrechen, und er das kriminelle Resultat. Und er erzählt die Geschichte einer südafrikanischen Kindheit.
Es sind nicht die besten Voraussetzungen, mit denen Trevor Noah von Beginn seines Lebens an konfrontiert ist. Der Rassismus, die Unterdrückung, und dann ist auch noch seine Mutter schwarz und sein Vater weiß. Er war also das Resultat eines Verbrechens, in einer Zeit, in der jede Verbindung zwischen Schwarzen und Weißen vom Gesetz her untersagt war. Seine Mutter hat aber von Beginn an der Unterdrückung so gut es geht getrotzt und ihm dabei auch das ermöglicht, was zu dieser Zeit in Südafrika nur den Weißen vorbehalten war: umfassende Bildung. Schon von klein an war sein Talent für Sprachen und Dialekte ein Grund, warum er sich durch viele Gefahren hindurch- und aus vielen Problemen herausschwindeln konnte.
„We tell people to follow their dreams, but you can only dream of what you can imagine, and, depending on where you come from, your imagination can be quite limited.“
1994 fand das Apartheid-Regime sein Ende: Die Welt hatte sich verändert, Nelson Mandela kam aus dem Gefängnis, die Unterdrückung fand ein Ende. Noah erzählt die Geschichte seines Lebens, erzählt von seiner ersten Liebe, vom Heranwachsen als kurzzeitig sehr erfolgreicher DJ und dem Weg seiner Familie mit dem nüchtern liebevollen und betrunken gewalttätigen Stiefvater. Heute ist er ein weltweit bekannter Comedian – wie er zu diesem Menschen geworden ist, erzählt er in dieser Biografie.
Trevor Noah
geboren 1984 in Johannesburg, Südafrika
Weitere Werke:
- „Born a Crime“ ist Trevor Noahs erstes Buch
Bildquelle: (c) Brad Barket
Ich war ein großer Fan der Daily Show. Jon Stewart hat mir über Jahre hinweg die amerikanische Politik, die politische Unkultur und den Bullshit-Wahnsinn von Fox News näher geführt. Als er seinen Abschied ankündigte, war ich natürlich gespannt, wer ihm nun nachfolgen würde. Statt der vielen bekannten KorrespondentInnen der Show wurde es der für mich recht unbekannte südafrikanische Comedian Trevor Noah. Und man kann nur sagen: Was für grandiose Entscheidung.
Trevor Noah hat nie versucht, Jon Stewart zu imitieren. Er hat seinen ganz eigenen Zugang, geht in vielen Dingen viel ruhiger vor – und kann auf einen riesigen Fundus an persönlich Erlebtem zurückgreifen, die er in seine Witze, in seine Shows einbaut. Das macht die „neue“ Daily Show so besonders. Und von Beginn an habe ich versucht, so viel wie möglich über Noah in Erfahrung zu bringen. Dieses Buch ist das perfekte Beispiel um aufzuzeigen, dass hier nicht nur ein unglaublich lustiger, sondern auch ein wahnsinnig intelligenter junger Mann die Weltbühne betreten hat.
Viele seiner Erlebnisse habe ich schon in mehreren Interviews mit ihm gehört, aber die gesammelten Geschichten in seiner Biografie zeigen den Wahnsinn der Apartheid, den Mut und das Durchhaltevermögen seiner von ihm so sehr geliebten Mutter und sein Alleinstellungsmerkmal auf: Er kann unglaublich gut Geschichten erzählen. Die Hälfte des Buchs habe ich übrigens selbst gelesen, bevor ich zum Hörbuch wechselte. Von ihm selbst gelesen fesselt das Hörbuch sogar noch stärker – Trevor Noah könnte ich rund um die Uhr zuhören.
In den Medien:
- Born a Crime: Trevor Noah charts his rise from South Africa’s townships – theguardian.com
- ‘Born a Crime,’ Trevor Noah’s Raw Account of Life Under Apartheid – nytimes.com
- Buchtipp: Trevor Noah – „Born a crime“ – freshzine.at
- Entschieden für die Kekse – taz.de
In Blogs besprochen:
- Review: Born a Crime by Trevor Noah – lostinagreatbook.com
- Trevor Noah: Farbenblind – Rezension – lieschenradieschen-reist.com
Video-Interview:
„We spend so much time being afraid of failure, afraid of rejection. But regret is the thing we should fear most. Failure is an answer. Rejection is an answer. Regret is an eternal question you will never have the answer to.“
Zugegeben: Ich liebe Trevor Noah. Als er 2015 die Daily Show von der Legende Jon Stewart übernahm, war ich freudig gespannt – und obwohl ich Stewarts Daily Show jahrelang geliebt habe, hat es mir Noahs neuer Zugang gleich angetan. Je mehr ich mich dann mit ihm und seiner Geschichte auseinandergesetzt habe, desto mehr habe ich mich in Noah verliebt. Gerade deshalb war Born a Crime eine mitreißende, spannende Reise durch das Leben des jungen Comedians. Das Buch machte für mich zum ersten Mal den Wahnsinn der Apartheid verständlich. Das Schöne daran ist, dass es nicht nur ein unterhalten will: Born a Crime hat auch viele ruhige, nachdenkliche Momente, die mich sehr berührt haben. Wer also die Geschichte dieses spannenden Menschen lesen oder hören will, dem sei das Buch wärmstens ans Herz gelegt.
Born a Crime
Stories from a South African childhood
Trevor Noah
Spiegel & Grau
Preis Taschenbuch: 8,99 Euro in AT und DE, 14,90 sFr in der CH
Preis eBook: 4,49 Euro in AT und DE, 5,00 sFr in der CH
Preis Hörbuch: 17,99 Euro in AT und DE, 19,90 sFr in der CH
304 Seiten
ISBN: 978-1-4736-3529-6
Leseprobe auf der Website des Verlags Random House
Info: Das Buch ist unter dem Titel „Farbenblind“ bereits im März 2017 auf Deutsch erschienen.