Ein Buch über Rossi und seine Freundin Lucia. Über Sex, Drogen und nicht enden wollende Räusche.
Rossi ist auf der Suche nach Leben. Ende der 80er und Anfang der 90er ist er in der Blüte seiner Jugend, dauergeil und immer im Wunsch, seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Um dieses Ziel zu erreichen muss er erstmal noch einige Hürden überwinden, aber irgendwann schafft er auch das. Und dann gibt es sie: Lucia, seine Traumfrau, dieses verrückte Wesen, dass irgendwann nicht mehr von seiner Seite weicht.
Die beiden und Rossis Freunde, sie lieben den Alkohol, lieben die Drogen, lieben all das immer mehr, flüchten sich in Räusche, fast täglich oder sogar noch öfter und leben in ihrer ganz eigenen Welt. Alles wird immer bruchstückehafter, es ist kaum mehr möglich, all das auch nur irgendwie einzuordnen. Ihr Leben wird intensiver, brutaler, gestörter und verrückter.
Terence Horn
geboren 1973 in Franken
Lucia – Mein liebster Wahnsinn ist sein Erstlingswerk.
Es ist immer unangenehm, wenn man von einem Autor selbst angefragt wird, ein Buch zu rezensieren und es gefällt einem nicht. Aber – so leid es mir tut: Ich wurde einfach nicht warm mit der ganzen Geschichte. Die anfänglichen Erzählungen über Pubertät, Verliebt- und vor allem auch pausenlose Geilheit haben mich noch recht gut unterhalten, aber irgendwann glitt alles in eine vulgäre Geschichte voll Drogen und Sex (bzw. eher: wilder Fickerei) ab, die mich, nun ja, nicht vom Hocker riss. Die Grundgeschichte geht zwischen all den Beschreibungen von Räuschen regelmäßig komplett verloren und machte es für mich sehr schwer, wieder zurückzufinden.
Vielleicht waren ja die 90er wirklich so. Voller Drogen, ohne Sinn, aber doch stets auf der Suche. Das ist auch etwas, dass ich Rossi schließlich abkaufe: Das er irgendwann genug hat. Aber es eben nicht so leicht geht, aus der eigenen Haut zu flüchten. Aber mit seiner Reduzierung des weiblichen Gegenübers auf Brüste, Muschis und Ärsche wirkt er ganz einfach gar nicht mal so sympathisch, dass man ihm diese Flucht nach vorne, dieses Ausbrechen aus dem ganzen vergönnt. Und ja, ich finde, Drogen werden in gewisser Weise in diesem Buch zu stark verherrlicht. Abschließend hätte dem Buch auch noch ein Lektorat bzw. ein Korrektorat gut getan, aber das kann sich ja bei Auflage 2 (oder mittels neue e-Book-Version) noch ändern.
Ihre Brüste, der kleine Po, diese herrlich fruchtige Vagina, so unschuldig serviert. Betty wäre der Höhepunkt meines Sexuallebens.
Was bleibt mir jetzt noch zu sagen: Ich mag ja Coming-of-Age-Bücher. Und da können schon mal gerne ein paar Drogen vorkommen. Aber das Abdriften des anfangs recht unterhaltsamen Buches in eine nicht mehr nachvollziehbare Rauschwelle hat mich einfach nicht mitgerissen, irgendwo auf dem Weg hat mich das Buch verloren. Falls das Buch autobiografisch ist, dann beneide ich den Autor nicht um seine Biografie. Aber ich gratuliere Terence Horn für seinen Mut, das Buch bei tredition im Eigenverlag herauszubringen und bin gespannt, ob noch weitere Bücher folgen. Vielleicht mit weniger pubertären Sexgedanken und Drogenräuschen.
Terence Horn
Lucia
Mein liebster Wahnsinn
tredition
Preis: Hardcover 24,99 Euro, Taschenbuch 12,99 Euro, e-Book: 3,99 Euro (Info zu Partnerlinks)
280 Seiten
ISBN:978-3-732-37860-9
Transparenz: Ich wurde vom Autor persönlich angefragt, ob ich das Buch rezensieren möchte. Dafür stellte er mir ein kostenloses Rezensionexemplar zur Verfügung
Servus Dominik,
zunächst mal danke für deine Rezi, auch wenn dir Lucia nicht gefallen hat. Ich war natürlich darauf aus, als mein Buch rauskam, möglichst viele Rezis zu erhalten und hab jeden angeschrieben. Erst später hab ich mir mal deine Texte und Bücher angeschaut und schon gemerkt, das ist wohl nichts für dich. Trotzdem finde ich, du hast mit einigen deiner Punkte durchaus Recht und Ja, mein nächstes Buch wird wohl nicht mehr so heftig.
Ich wünsch dir mit deinen Projekten viel Spaß und Erfolg, machs gut!
Terence