Frank Derrick ist kein Mann, der gerne Dinge zu Ende denkt. So wie bei seiner Reise von Fullwind nach Los Angeles, zu seiner Tochter und Enkeltochter.
Frank Derrick hat schon vieles mitmachen müssen: Als er 81 Jahre alt wurde, wurde er von einem Milchwagen gerammt und etwas aus der Bahn geworfen. Was sich im Nachhinein nicht unbedingt als negativ entpuppte. Doch das hat er alles bereits hinter sich gelassen und nun ist er bereits 82 Jahre alt. Und nach dem Tod seines besten und letzten menschlichen Freundes einsamer denn je. Doch er hält regelmäßigen Kontakt mit Laura, seiner Enkelin, die gemeinsam mit seiner Tochter Beth und ihrem Ehemann Jimmy in den USA lebt. Und so erfährt er von Beths Krebserkrankung bzw. über den Heilungsprozess, von der Trennung von Beth und Jimmy und dass seine Tochter sozusagen vor den Trümmern ihres Lebens steht.
Das ist für Frank Grund genug, seine Wohnung um 5.000 Pfund zu verkaufen, zum ersten Mal in seinem Leben in einen Flieger zu steigen um für zwei Wochen für seine Familie da zu sein. Was nach seiner Rückkehr passieren wird? Er hat keine Ahnung, und Bill, seine emotionslose Katze, die ebenfalls nach L.A. mitreist, ebenso nicht.
J. B. Morrison
geboren 1960 in London
Weiteres Werk:
Frank Derrick ist ein lustiger alter Mann. Etwas verrückt ja, manchmal sehr planlos, aber doch lustig. Dass er bereit ist, alles aufzugeben, nur um ein paar Tage beim übrig gebliebenen Rest seiner Familie zu sein, ohne zu wissen, wie es danach weitergehen soll, ist so herzlich naiv, dass ich ihn gerne an mich drücken würde, weil ich mich so sehr mit ihm identifizieren kann. Erst Mal diese Möglichkeit des Wiedersehens genießen, alles Nötige geben, damit es eine tolle Zeit wird. Und die Zukunft? Die wird sich schon ergeben.
J.B. Morrison hat schon mit dem ersten Teil von Franks Geschichte bewiesen, dass er das (von außen betrachtet nur bedingt aufregende) Leben eines alten Menschen so spannend und aufregend erzählen kann – und setzt dies auch bei der Reise seines Lebens fort. Wobei mir die Grundgeschichte vom ersten Teil besser gefiel und mir das Ende des zweiten Teils zu abrupt kommt.
„I wish they had argued, to be honest. They did argue a bit but mostly without actually saying anything. The silences were worse. I used to go and sit in my room because it was too quiet.“
Frank Derrick hat mit seinen 82 Jahren nichts von seiner Altersweisheit, seinem Humor und seiner Naivität eingebüßt. Das ist großartig und ich hoffe hiermit inständig, dass es auch noch Geschichten über den 83-, 84- und 85-jährigen Frank Derrick geben wird.
J. B. Morrison
Frank Derrick’s Holiday of a Lifetime
Pan Books
Preis: 11,99 Euro (Taschenbuch), 1,29 Euro (eBook) (Info zu Partnerlinks)
352 Seiten