Wenn man sechs Jahre an einem Projekt arbeitet, will man keine negativen Absagen hören. Doch jetzt habe ich es trotzdem riskiert.

Fast ein Jahr nachdem ich zum ersten Mal erfolgreich beim NaNoWriMo teilgenommen und fast drei Monate nachdem ich es zum ersten Mal Korrektur gelesen habe, wagte ich den nächsten großen Schritt. Ich habe gehadert. Weil ich selbst noch nicht wirklich wusste, wohin ich will mit meinem Buch. Welcher Autor möchte nicht einmal sein Buch in gedruckter Form in der Hand halten, es in einer Buchhandlung auffinden, mit wundervollem Cover und von einem Profi lektoriert. Aber aller Anfang ist ja bekanntlich schwer. Und viel einfacher hätte ich es mir gemacht, wenn ich es bei „Kindle Direct Publishing“ als eBook veröffentlicht hätte. Aber das wäre in Wahrheit wohl nur feige.
Deshalb – und auch weil ich mir vorgenommen habe, diese Aufgabe zu erledigen, bis meine Freundin von ihrem zweimonatigen Aufenthalt auf einem anderen Kontinent zurückkommt – war Mittwoch der große Tag. Mehrere Kuverts, ein paar E-Mails und ganz viel Zeit hab ich investiert, damit endlich auch Verlage von meinem Buch wissen. Und, aufgrund einer Empfehlung, habe ich mir auch eine renommierte Literaturagentur herausgesucht, welche ich von „Volle Distanz. Näher zu dir“ überzeugen möchte.
Jetzt heißt es erstmal warten, das kann zwischen 6 Wochen und einem Zeitraum von mehreren Monaten umfassen:
- Czernin Verlag – bis zu 3 Monate
- S. Fischer Verlag – keine Angabe
- Carl Hanser Verlag – innerhalb von 10 Wochen
- Zsolnay/Deuticke – innerhalb von 10 Wochen
- Rowohlt – Zeitraum von mehreren Monaten
- Kiepenheuer & Witsch – keine Angabe
- Literaturagentur: Michael Meller Literary Agency – 6-8 Wochen
Leider habe ich beim Einkuvertieren auf genau einen Verlag vergessen, der essentiell ist: Immer wenn ich mir das Buch gedruckt vorgestellt habe, dachte ich an ein Cover eines Diogenes-Buches. Deshalb werde ich es diesem Schweizer Verlag natürlich auch noch schicken. Sollte ausschließlich Absagen hereinflattern, werde ich es mit einem zweiten Schwung versuchen, und wenn es dann wieder nicht klappt, wird das Buch ein eBook. Weil ich überzeugt bin, dass das Buch großartig ist, und ich mich nicht unterkriegen lassen möchte.
Und da kommen wir jetzt zu Ines. Die junge Frau kam zufällig auf meinen Blog, las zufällig von „Volle Distanz. Näher zu dir“, war allein schon von der kurzen Einführung angetan und hat mir geschrieben. Und weil ich ja nun möchte, dass immer mehr Menschen mit dem Buch in Berührung kommen, habe ich es ihr auch geschickt – Vertrauen in eine Unbekannte ist zwar riskant, aber sehr empfehlenswert. Kurz gesagt: Ines war begeistert. (Und hat das Buch sogar zugleich Korrekturgelesen.) Sie war die erste Leserin außerhalb meiner Familie und meines Freundeskreises – und deshalb fühlte sich das Lob gleich nochmal doppelt schöner an.
Das Buch begeistert. Und das weiß ich. Jetzt müssen es nur noch die Verlage verstehen. (Und kommenden Montag kommt dann übrigens auch wieder meine Freundin zurück.)
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