Eine Angst ist verflogen, zumindest vorerst. Warum ich mir so eine lange Pause von meinem Buchprojekt gegönnt habe? Weil ich etwas Abstand brauchte. Weil ich wirklich Angst hatte, dass ich nach wenigen Zeilen plötzlich wieder alles über den Haufen werfen möchte. Zu Weihnachten hielt ich es dann zum ersten Mal in meinen Händen: über 140 Seiten reinstes Volle Distanz. Näher zu dir. Und ich habe auch schon ein bisschen (wirklich nur ein bisschen) reingelesen. Die große Überraschung war: Es hat mir (immer noch) gefallen.
Natürlich werde ich dann im Februar kürzen müssen, werde vielleicht etwas ein bisschen umschreiben, werde Änderungen durchführen müssen, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass es kein komplettes Umkrempeln werden wird. Das hätte sich das Buch nicht verdient und es würde meinen Traum, ein Buch zu schreiben, nach beinahe schon sechs Jahren, ad absurdum führen. Ständig an meinem eigenen Perfektionismus zu scheitern, das hatte ich schon einige Male. Deshalb wird es überarbeitet, selbstverständlich, und dann den ersten Zwangslesern serviert. Ausgewählte Menschen, nur ganz wenige. Dann wird auch deren Meinung eingebaut. Und erst dann ist es für eine größere Menschengruppe bestimmt.
Aber dass ich endlich davon weggekommen bin, alles wieder neu zu schreiben, tut gut. Vielleicht hat diesmal auch geholfen, dass ich es in einem durch geschrieben habe, ohne Pause, ohne die Möglichkeit, noch einmal drüber zu lesen. Es fühlt sich gut an, Leute, immer noch.