#7 • Hinein in die Arena

Warum ich jetzt eine Pause brauche und sie mir trotzdem nicht gönne. Und warum ich beginnen muss, meine Erfolge zu feiern. Zu spüren. Mich an ihnen zu erfreuen.

John Slyce Bregenz

Unglaubliche 100 Prozent – Innerhalb von 30 Tagen fünfzigtausend Worte zu schreiben ist eine große Herausforderung. Drei Mal bin ich bereits daran gescheitert, aber im Jahre 2013 – so steht geschrieben – habe ich es geschafft. Wurde sogar in unglaublichen 26 Tagen fertig. Und wisst ihr, was mein Problem ist? Ich bin froh, ich bin wirklich stolz auf mich, aber so richtig freuen kann ich mich nicht. Das war auch schon bei meinem allerersten Erstlingswerk (ein Geschichte mit 35.000 Zeichen aus dem Jahr 2007) so. Die Geschichte lag damals monatelang in meinem Kopf, ich habe es damals innerhalb von drei Wochen in einer Art Trancezustand runtergeschrieben, fuhr dann zu meiner damaligen Freundin mit einer kleinen Flasche Sekt und wollte mich freuen. Ich war stolz. Aber ich freute mich auch damals nicht. Eine Therapeutin hat mir einmal gesagt, dass ich lernen müsse, mich mit einem Gipfel zufrieden zu geben. Sicherlich gibt es höhere Berge, größere Herausforderungen, größere Träume. Aber jedes einzelne Ziel, das man erreicht, verdient eine kurze Zeit des Innehaltens und des Glücklichseins. Ich versuche es. Wirklich.

Aber das gesamte Jahr war eine verdammt harte Angelegenheit – und nur selten eine große Hetz‘ (österreichisch für Spaß, Vergnügen). Das hört sich jetzt vielleicht etwas übertrieben an, aber ein wirklich freies Wochenende hatte ich wohl wirklich zuletzt 2012. Mit den vielen Projekten, mit den eigenen Ideen, dem Studium, dem Beenden des anderen Studiums, dem Schreiben von Bachelorarbeiten und Büchern. Ich muss jetzt endlich wieder einmal zur Ruhe kommen. Und dafür ist ja die Weihnachtszeit die beste Zeit dafür. Nur das kommenden Samstag der Einsendeschluss für den Harder Literaturwettbewerb ist, bei welchem ich unbedingt dabei sein möchte – und zwar bereits eine Idee, aber noch nichts geschrieben habe.

„Volle Distanz. Näher zu dir“ habe ich seit dem 26. November nicht mehr angerüht, hab‘ das Dokument kein einziges Mal mehr aufgemacht. Das steht erst in den Weihnachtsferien auf dem Plan. Und für das kommende Jahr habe ich mir so einiges vorgenommen. Das Buch soll natürlich so weit reifen, dass ich es an Verlage ausschicken kann. Außerdem will ich mich auf einige wenige Projekte konzentrieren. Und dann denke ich immer an John Slyce, möchte wieder mehr schreiben, möchte der Kreativität wieder genügend Platz einräumen, in die Arena eintreten. Will wieder mehr träumen, will mir aber auch selbst wieder mehr Platz schaffen. Will mir viel, viel mehr Wochenenden freihalten. Will Urlaub machen. Will reisen. Und irgendwie wird 2014 natürlich wieder Tausend Mal besser als dieses vermaledeite Jahr hier.

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