Route.

Als ich es schaffe, wieder richtig auf die Beine zu kommen, sammle ich noch all meine anderen Dinge vom Boden auf. Hier hat irgendetwas gewütet und selbst jetzt brummt mein Kopf noch wahnsinnig. Wo – verdammt – bin ich hier nur gelandet. Wer war dieser ominöse Mann und wie komme ich jetzt nach Hause.

Ich krame schon wieder nach dem Telefon, will irgendeinen meiner Freunde anrufen. Die könnten mir wohl schon sagen, worum es geht. Doch das Adressbuch ist leer, alle Nachrichten gelöscht. Und das Guthaben, so erfahre ich, als ich die Auskunft anrufen möchte, ist auch alle. Ich kann also nur angerufen werden, aber es weiß doch niemand, dass ich gerade jemanden brauche.

Ich bin irgendwo außerhalb der Stadt gelandet, viel zu ländlich hier. Der Baum, der mir die Nacht über Schatten gespendet hat, rückt schön langsam in den Hintergrund, als ich mich, guter Zuversicht, auf den Weg mache. Wohin? Ich weiß es nicht. Immer wieder blicke ich mich nach diesem Typen um, oder zumindest nach Kameras. Ich werde beobachtet. Und will eigentlich einfach nur mal wieder gemütlich in mein Bett fallen.

Möchte einfach mal wieder die Zeitung durchblättern und nach Morden und Vergewaltigungen durchsuchen. Das ist meine Bestimmung, das ist mein Tick. Sonst will ich gar nichts. Telefon.

– “Hör auf, dir Gedanken zu machen.”
“Hm?”
– “Du bist gedankenverloren. Konzentriere dich.”
“Oh-… ok. Aber kann mir mal jemand erklären …”

Wieder der misstrauische, umherschweifende Blick. Ich bleibe stehen. Warum war ich eigentlich hierher gekommen? Da kam es mir wieder. Ich kenne den Baum. Hier bin ich schon einmal aufgewacht, mit diesem violetten Fahrrad. Und … und jetzt wollte ich herausfinden, worum es eigentlich geht. Telefon.

– “Und?”
“Das ist der richtige Weg.”
– “Eben.”

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