Wenn du tanzt.

Langsam tapst du deine ersten Schritte, ganz vorsichtig, um ja nichts kaputt zu machen, wagst die erste Drehung. Streichst mit deinen Fingern ganz sanft über die ziellos verteilte Einrichtung, suchst den dünnen Staubfilm, der sich rasch auf deinen Fingerspitzen sammelt. Wie eine Ballerina berührst du nur mit deinen Zehen den Boden, und irgendwann beginnst du eine Pirouette nach der anderen. Als hättest du noch nie etwas anderes gemacht, hättest es von klein auf gelernt, hättest die Ballettschuhe schon all die Jahre getragen. Ich beobachte dich, die ganze Zeit, kann meinen Blick nicht von dir wenden, während du rund um die Uhr in meinem Kopf tanzt.

Manchmal stampfst du aber auch. Trittst falsch auf oder hoffst, dass ich dich fange. Und ich fange dich nicht. Dann versuche ich dir wieder auf die Beine zu helfen und hasse mich. Dann versuche ich dir wieder die Leichtigkeit zu geben und hasse mich. Dann versuche ich alles in der Welt nur für dich zu geben und hasse mich dabei.

Vielleicht kann ich nicht tanzen. Vielleicht kann ich es einfach nicht, aber dennoch: Dir sehe ich so gerne zu. Wie du herumhüpfst, so grazil und stilvoll, wie du für mich tanzt. Und werde davon so unglaublich glücklich. Auch wenn ich selbst nicht tanzen kann.

Bildquelle: Foundry / Pixabay

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