Kalender.

Als ich wieder aufwache, befinde ich mich in der Umkleidekabine einer Damenboutique für Unterwäsche. Gott sei Dank habe ich weder einen BH noch einen String an. Es fehlt mir an Zusammenhang. Wie war ich hierher gekommen. Wo war meine Tasche. Mit all den wichtigen Inhalten. Meinem Kalender, mit all diesen Notizen. Mein Notizblock, mit all den Zeichnungen. Mein Malblock, mit all den Zahlen darauf. Hier in dieser Umkleidekabine war die Tasche schon mal sicher nicht. Nach kurzen Blicken durch den rosafarbenen Vorhang verlasse ich die Kabine. Nimm den einzigen BH hier mit, ging zur Kasse, flüsterte nur schnell etwas wie „Ne, der passt nicht.“ und verlasse anschließend das Geschäft.

Wo war ich. Das war nicht die Einkaufsstraße, von der ich mich erdrücken lassen wollte. Ich war am anderen Ende der Stadt. Wie war ich hierher gekommen. Wo war verdammt nochmal meine Tasche. Und wie spät ist es eigentlich. Es dämmerte schon. Ich bin verloren in meiner eigenen Existenz. Ein Spielball meiner Selbst geworden. Ein Lexikon ohne Antworten. Und ohne meiner Tasche, bin ich ein Nichts.

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