Lavendel.

Er atmete tief ein. Der letzte Zug seines kurzen Lebens sollte es sein. Als er das letzte Mal nach Luft schnappte, spürte er den Duft von Lavendel in seinen Nasen. Dies sollte also der letzte Geruch sein, der letzte Geruch von Hunderttausenden insgesamt. Er beginnt zu fallen. Kann sich nicht mehr halten. Es wirkt wie ein unendlich langer Fall. Die Dunkelheit schließt ihn immer weiter ein. Bis er zu existieren aufhört. Bis er sich seiner Umgebung angepasst hat. Er zum Nichts wurde.

Ich wache auf. Ich hatte also geschlafen. Mit angespannter Miene, und wenigen Tropfen Schweiß auf meiner Stirn, richte ich mich auf. Wie verknotet bin ich dagelegen, habe die Bettdecke vom Bett geworfen. Es ist … der Wecker sagt, es ist 3 Uhr. Drei Uhr also. Schon wieder eine Nacht, in der ich nicht durchschlafen konnte. Schon wieder ein Traum, den ich nicht verstehen kann. Den ich viel zu schnell vergesse, welcher aber viel zu lange in meiner Erinnerung bleibt. Ich drehe das Licht auf, schalte den Radio ein, lasse ihn laufen. Wann kann ich endlich wieder durchschlafen. Am Tag bin ich seit kurzem stets sehr gereizt. Lasse keine Kritik zu, verliere mich in Tagträumen und manchmal höre ich auf, mich zu spüren. Ich scheine einfach nicht mehr zu existieren, scheine zu verschwinden. Natürlich alles nur Einbildung, ich weiß das. Aber etwas Angst bekomme ich da schon. Mir den Kopfpolster richtend, den Kopf drauflegend und die Augen schließend schlafe ich wieder ein.

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