Zeit.

Es fühlt sich so an als wäre ich seit mehr als zwei Jahren unterwegs. Die Fragmente meiner Erinnerung tauchen immer wieder auf und beginnen unentwegt sich in Luft aufzulösen. Warum das Grab dieser Frau und wer war diese Frau überhaupt. Warum meine Tränen, warum das Damenfahrrad. (Und warum, verdammt noch mal bin ich aus diesem Café gelaufen? Das war der letzte Anhaltspunkt, meines bisherigen Lebens.) Es hat doch alles keinen Sinn. Ich muss einfach beginnen, mir für jeden meiner nutzlosen Schritte Notizen machen.

8 Uhr 12. Gehe einen unbekannten Weg entlang. (Es ist der „richtige Weg“!!!)

Einen Block habe ich nicht dabei, doch der Stift schreibt auf Haut genauso gut. Ziellos folge ich der Route, die mir ein ominöser Niemand in den Kopf gesetzt hat. Meine Füße schmerzen. Mein Kopf brummt. Vielleicht sollte ich ja einen Arzt aufsuchen, ihm meine ganze Geschichte schildern. Ihm erklären, warum, damit er mir erklärt, wieso. Damit all das endlich ein Ende hat.

Der Weg ist menschenleer. Abseits vom Autoverkehr, kein Fahrradfahrer, kein Fußgänger hier. Das Gestrüpp wird plötzlich dichter und ich muss mich durch die Äste und Sträucher durcharbeiten. Aber ich folge dem Weg. Völlig blind folge ich ganz einfach diesem verdammten Weg.

14 Uhr 3. Es wird dunkel.

Verdammt. Jetzt fehlt mir plötzlich auch jegliches Zeitgefühl.

 

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