Als Jakob damals einfach so gegangen ist, hat er Juli mit gebrochenem Herzen zurückgelassen. Jahre später kommt er wieder und Juli bleiben gerade einmal zwölf Tage bis zum Wiedersehen.
Juli ist Schriftstellerin, und war auch recht erfolgreich. Ihr Theaterstück übern den Problembären Bruno war ein voller Erfolg, aber seither … seither gelingt s ihr nicht mehr. Irgendwie kommt sie zwar immer an etwas Geld, aber die großen Anschaffungen müssen warten. Sie schreibt, sie spaziert und sie träumt. Bis schließlich Jakob eine Nachricht schreibt.
Jener Jakob, mit dem sie jahrelang das Leben teilte, jener Jakob, der damals einfach so verschwunden ist, weg aus Deutschland, auf nach Afrika. Kein einziges Mal hat er sich gemeldet, nur jetzt. Er kommt wieder und fragt ob Juli in zwölf Tagen Zeit hätte. Zwölf Tage also, die zwischen ihrem Jakob und ihr stehen; zwölf Tage, die sie mit verrückten, schrägen und meist zufälligen Begegnungen verbringt. Begleitet von der Frage, warum sie genau an jenem Tag, als Jakob schreibt, eine tote Taube findet. Es muss doch ein Zeichen sein! Aber welches?
Astrid Rosenfeld
geboren 1977 in Köln
Fotorechte: Gaby Gerster / © Diogenes Verlag
Bisherige Werke:
- Adams Erbe (2011)
- Elsa ungeheuer (2014)
„Juli, eine Schriftstellerin mit Stapeln unbezahlter Rechnungen, exzentrischen Freunden und einer Neigung zu überlebensgroßen Träumen“ – Es war wohl dieser Satz, bei dem ich mich sofort in Juli und das gesamte Buch verliebt habe – zu sehr sehe ich mich selber in dieser Beschreibung. Aber Juli ist natürlich schon ein komischerer Kauz – liebevoll von der Autorin gezeichnet, mit netten Eigenheiten und einem gebrochenen Herzen, dass man direkt durch die Buchseiten hindurchspürt. Die ganze Zeit über fragt man sich, was es mit diesem Jakob auf sich hat und versteht mehr und mehr ihren Schmerz, selbst nach diesen Jahren danach. Aber sie jammert nicht, sie ist neugierig, sie sucht, sie untersucht und denkt nur manchmal darüber nach, dass gerade vieles nicht so hinhaut, wie es sollte.
Juli und Jakob, das war immer ein Versprechen, (…)
Zwölf Mal Juli ist ein angenehm mitreißender, kurzer Roman über eine Ende, das niemals stattfand, über eine Liebe, die eines Tages einfach nach Afrika verschwunden ist. Eine kurzweilige Erzählung, die viele Fragen stellt und nur selten Antworten bietet. Und ein Buch, das Lust auf mehr Rosenfeld-Geschichten macht. Gut, dass Adams Erbe bereits seit Jahren in meinem Bücherregal auf mich wartet.
Astrid Rosenfeld
Zwölf Mal Juli
Diogenes
ISBN: 978-3-257-24367-3
156 Seiten
erstmals erschienen: 26. 8. 2015
erhältlich als: Hardcover, Taschenbuch, eBook, Hörbuch
Preis (Taschenbuch): € (D) 10.00 / sFr 13.00* / € (A) 10.30
Transparenz: Mir wurde auf Anfrage ein kostenloses Rezensionsexemplar vom Diogenes Verlag zur Verfügung gestellt.
Danke für die schöne Beschreibung und den damit verbundenen Buchtipp.
Sehr, sehr gerne. Nachdem es im vergangenen Jahr nur wenige Buchrezensionen von mir gab, möcht ich jetzt zumindest wieder alle zwei Wochen einen Buchkritik hier veröffentlichen. 🙂